Wien

Pilot Wien

Ausgangslage

Energieraumplanung ist ein wesentliches Instrument zur Erreichung der in der kürzlich aktualisierten Smart City Rahmenstrategie und Energierahmenstrategie festgelegten Klima- und Energieziele (siehe https://smartcity.wien.gv.at/site/initiative/rahmenstrategie/). Seit 2014 wird in Wien der inhaltliche und organisatorische Rahmen für eine Energieraumplanung geschaffen. Ziele sind die Koordination und Abstimmung der Energieinfrastruktur durch Optimierung und Vernetzung der Planungsprozesse der Energie- und Stadtentwicklung, eine räumliche Differenzierung und Abstimmung der Steuerungsinstrumente und die Schaffung einer gemeinsamen Entscheidungsgrundlage (Grundlagendaten). Eins dieser zentralen Instrumente ist das vor kurzem veröffentlichte Fachkonzeptes Energieraumplanung (siehe https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/strategien/step/step2025/fachkonzepte/energieraumplanung/index.html).

 

Ziele und Maßnahmen des Fachkonzeptes (FK) Energieraumplanung im Lichte der Dekarbonisierung und anderer Strategien

 

Ziel

Eine solide Datenbasis ist notwendig, um raum-sachliche Festlegungen treffen zu können, wie z.B. Vorranggebiete leitungsgebundener Energieträger oder Gebiete mit CO2-Vorgaben. Das wird umso mehr von Relevanz, da die beabsichtigte Dekarbonisierung auch Eingriffe in den baulichen Bestand erfordert bzw die Sektoren Elektrizität, Mobilität und Wärme immer mehr ineinander greifen. Die Integration von Energie in weitere Instrumente der Energieraumplanung (z.B. Vertragslösungen) ist nur unter einer ausreichenden Grundlagenforschung möglich, zu welchem dieses Projekt einen großen Beitrag leisten kann. Weiters würde die Aufbereitung entsprechender Grundlagen (v.a. gebäudebezogene Daten) auch anderen Dienststellen und Partnern in der Planung helfen. So könnten unter anderem die Ergebnisse herangezogen werden, um die Auswahl von Sanierungszielgebieten oder Blocksanierungsgebieten zu schärfen.

Der Pilot Wien im Detail

Im Bereich Energie sind bisher Wissenslücken wie die aktuelle Energieversorgung der Gebäude als auch die fehlende strukturierte Sammlung relevanter Daten festzustellen. Die Stadtverwaltung benötigt eine Struktur – sowohl technisch als auch organisatorisch – zur Verwaltung und Pflege der grundlegenden Daten – v.a. Gebäudedaten und Heizungsanlagen –  als auch der zugehörigen Metadaten. Dadurch kann die Nachvollziehbarkeit, die Zuständigkeit, die Zugänglichkeit und die Aktualität sichergestellt werden.

Ein wesentlicher Schritt für den Aufbau einer fundierten Datenbasis für den gesamten Magistrat Wien wurde mit der Einrichtung der Data Excellence Organisation gesetzt. Zentraler Bestandteil ist die koordinierte Erfassung aller Metadaten sowie die Beschreibung der Beziehung aller Daten zueinander.

Im Rahmen des Data Excellence (DX) Programms wurde ein Tool entwickelt um alle Metadaten der Stadt zu erfassen. Aufbauend auf dem Fachdatenmodell aller Geschäftsobjekte des Magistrats, wird ein Referenzdatenmodell und ein Datennutzungsmodell erstellt. Dadurch sollen alle Relationen und Verknüpfungen der Daten sichergestellt werden. Die Daten werden unter hohen Sicherheitsvorkehrungen zentral in einem Datawarehouse zur Verfügung gestellt. Die erfassten Metadaten entsprechen einem hohen Standard und sind INSPIRE konform. Im Rahmen des Projektes Enerspired werden energierelevante Daten in das Fachdatenmodell der Stadt Wien eingespielt und in das Geoportal von Enerspired importiert.

Gebäudedaten spielen eine fundamentale Rolle für die energieorientierte Stadtplanung. Eine tiefgehende Analyse des zugrunde liegenden Adress-, Wohnungs- und Gebäuderegister (AGWR) zeigt das die Daten derzeit nur eingeschränkt als Grundlage dienen. Daher hat die Stadt Wien eine eigene Gebäudedatenbank aufgebaut – den Wiener Gebäude- und Wohnungsregister (WGWR). Die Stadt kann eigene vom AGWR unabhängige Attribute erfassen. Auf Ebene der Gebäude wird dieser Register mit der Energieausweisdatenbank verknüpft. Dadurch soll eine ausreichende Basis für ein solides Energiebedarfsmodell vorliegen und weitere relevante Datenquellen wie auch Lücken aufgezeigt. Abgerundet wird dieser Pilot durch die Betrachtung des Datenschutzes von georeferenzierten Daten und das damit verbundene Urheberrecht.

Poster

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